Gebührender Abschied des Winters
Jedes Jahr wieder geht unser banger Blick auf’s Thermometer und die Wettervorhersage… und allzu oft wurden wir doch enttäuscht.
In diesem Jahr hat der Winter aber wirklich alles gegeben und so bescherten uns anhaltende Minusgrade eine zugefrorene Spree. Für alle, die das noch nicht selbst erleben durften, ist das vermutlich schwer vorstellbar… aber es gibt wirklich nichts Faszinierendes!
Wenn alle Fließe zufrieren und man plötzlich zu Fuß einfach überall hinkommt… auch an Orte, an die man sonst nur mit dem Kahn oder dem Paddelboot gelangt!
Allein dieses Gefühl, auf dem Eis zu stehen, ist phänomenal. Und man wird auch regelmäßig daran erinnert, wo genau man sich hier gerade befindet… an das ständige Knacken werde ich mich wohl nie gewöhnen! Zwar ist es meist nur ein Indiz dafür, dass das Eis arbeitet, sich ausdehnt… beschert es mir doch jedes Mal zumindest einen kleinen Herzinfarkt.
Und ich gebe es zu — ich bin ein ziemlicher Angsthase in dieser Hinsicht und fahre nur da, wo ich auch schon Spuren (und keine Einbruchstellen! :D) von anderen erkennen kann.
Aber dann macht es wirklich einen Riesenspaß. In diesem Jahr durfte Kenai auch das erste Mal dabei sein. Als es das letzte Mal zugefrorene Fließe gab, war Kenai gerademal ein paar Monate alt und durfte nicht mit. Aber dieses Mal war er dabei und ich glaube, ihm hat es mindestens genauso sehr gefallen wie uns! Durch die dünne Schneeschicht auf dem Eis hatte er genug Grip und so konnten wir unseren Zughundesport kurzerhand auf die gefrorene Spree verlagern – einmalig. Drei Tage hintereinander haben wir so verbracht, dann setzte Tauwetter ein und der Zauber war wieder vorbei.
Trotzdem war das wirklich ein gebührender Abschluss des Winters. Schöner hätte er wirklich nicht sein können! Fast ein Winter, wie ich ihn noch aus Kindestagen kenne.
Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist es so gar nicht mehr winterlich. Die Sonne strahlt, es sind um die 15 Grad und ich habe heute, nur 5 Tage nach den Schlittschuhen, schon die Inlineskates ausgepackt. Irgendwie verrückt!
Und jetzt ist die Trauer über den schwindenden Winter auch längst schon der Vorfreude auf den nahenden Frühling gewichen. Wie könnte man sich bei diesem Kaiserwetter auch nicht freuen? Die Vögel zwitschern von den Bäumen, die ersten Schneeglöckchen habe ich auch schon erspäht und alles wirkt von einem Tag auf den anderen völlig verändert.
Egal, wie oft ich diesen Wechsel der Jahreszeiten nun schon erlebt habe… irgendwie fasziniert es mich doch jedes Jahr auf’s Neue völlig!
Um dem wirklich wunderschönen brandenburger Winter noch einmal gerecht zu werden, dachte ich mir, habe ich aus den schönsten Clips der letzten Wochen ein kleines Video geschnitten. Eine Lobeshymne an den schönen Winter quasi.
Außerdem habe ich noch ein paar meiner Lieblingsfotos der letzten Wochen hier zusammengefasst. Ich hoffe, es gefällt euch! 🙂